Montag, 2. April 2012

Lekala Shirt 8004 - Nähanleitung

Bitte habt Nachsicht mit mir, dies ist mein erstes Blogpost und meine erste Nähanleitung :-). 

Das Schnittmuster für dieses Shirt kann man kostenlos bei Lekala downloaden. Anhand von fünf Körpermaßen (Körperhöhe, Brustumfang, Unterbrustumfang, Taillenumfang, Hüftumfang) generiert Lekala ein individuell angepasstes Schnittmuster, was dann als pdf Datei an eine E-Mail Adresse versandt wird. 

Beim Ausmessen sollte man den gleichen BH tragen, den man auch mit dem fertig genähten Top tragen möchte. Hier ist der Link zum Schnittmuster: http://www.lekala.de/lekala/kostnl/zak_mf.html?file=d/8004.exe&m=8004.

Das endgültige Kleidungsstück sieht genauso wie auf dem Foto bei Lekala aus, das Top ist also ziemlich schmal an den Schultern, sehr offenherzig und recht kurz. Auch die Ärmel sind eng anliegend. Am Ende des Textes habe ich eine kleine Anleitung zur Schnittveränderung geschrieben.
Wer noch nie ein Shirt aus Jersey genäht hat, sollte sich erst einmal die bebilderten Nähanleitungen bei Farbenmix für Antonia o.ä. durchlesen, die Anleitungen sind ausführlicher und besser bebildert als meine amateurhafte Beschreibung.

  Schnitt ausdrucken, zusammen kleben, ausschneiden

Dieser Schritt bedarf ja keiner Erklärung, jedem, der schon mal mit E-Books gearbeitet hat, dürfte das Prinzip bekannt sein. Achtet nur darauf, dass Ihr die Schnittmuster in der tatsächlichen Größe ausdruckt, ohne Größenanpassung!

      Stoff zuscheiden

     Das Schnittmuster besteht aus vier Schnittmusterteilen und enthält keine Nahtzugabe (NZ). Das Hinterteil sowie das untere Vorderteil werden 1 x im Fadenlauf zugeschnitten. Das oberer Vorderteil, sowie die Ärmel müssen 2 x zugeschnitten werden. Die NZ für den Ärmelsaum und unteren Saum eher großzügig berechnen, das Shirt fällt wirklich sehr knapp aus!

Hier seht ihr, wie ich das Hinterteil zugeschnitten habe. An der Seite ca. 1 cm. NZ, unten weitaus mehr.



Zusätzlich habe ich ein 4 cm breites Bündchen für den Ausschnitt zugeschnitten. Alternativ kann man am Ausschnitt die NZ auch einfach umklappen und versäubern (wie auf der technischen Zeichnung) oder mit Falzgummi arbeiten. Bei der Benutzung von Falzgummi muss allerdings die NZ weggelassen werden.

Die Passzeichen müssen ebenfalls übertragen werden. Die Markierungen auf dem unteren Vorderteil zeigen an, wo die oberen Teile auf das Unterteil treffen. Die Passzeichen für die Ärmel habe ich weggelassen, die braucht man meiner Meinung nur bei sehr dehnbarem Jersey der sich beim Einnähen verziehen könnte.

Auf dem Foto seht ihr, wie ich die Passzeichen für die Falten im Brustbereich übertragen habe:



 Abnäher im Brustbereich

Ich habe die Abnäher im Brustbereich mit einem Zauberstift markiert, abgesteckt und dann mit der Nähmaschine in der NZ abgesteppt.





Hier könnt Ihr sehen, dass ich unsauber gearbeitet habe. Eigentlich solle der neue Saum eine gerade Linie ergeben. 


         Schulternähte schließen

Die beiden vorderen Oberteile rechts auf rechts auf das Hinterteil legen und an einander stecken. Dann mit einem dehnbaren Stich die Schulternaht nähen. 


         Bund annähen

Ich habe dann die Vorderseite mit einem Bundstreifen versäubert. Dazu das Bündchen auf einander klappen und bügeln. Dann das Bünden rechts auf rechts auf den Ausschnitt legen. Oben festhalten oder mit einer Nadel feststecken und fest nähen
Beim Annähen das Bündchen leicht dehnen, damit es sich nicht wellt. Bei Bedarf von rechts noch absteppen.

Ich Depp habe natürlich vergessen, von diesem Schritt Fotos zu machen. Bei Farbenmix und Co. kann man diesen Schritt aber nachlesen.
Ich spare mir diesen Schritt meistens, es sei denn, das Bündchen klappt nach Aussen.

            Oberer Vorderseite annähen

Jetzt kommt der einzige etwas knifflige Teil. Die beiden Vorderseiten müssen an das Unterteil genäht werden. Als erstes habe ich eine Seite anhand des Passzeichens auf die Oberseite gesteckt und abgesteppt. So möchte ich verhindern, dass der obere Teil verrutscht, während ich die gesamte Naht schließe. 



Dann das zweite Oberteil festzustecken. Die beiden oberen Teile des Shirts überlappen in der Mitte.

Ich habe vorsichtshalber das Shirt auf rechts gedreht und überprüft, ob alles symmetrisch ist. Dann kann die Naht schließen. Stellenweise muss man dabei um drei bis vier Lagen Stoff nähen. Damit sich nichts wellt und verzieht sollte man den Nähfußdruck so weit wie möglich verringern und beim Nähen den Stoff nicht dehnen. 

         Ärmel einsetzen

Als nächstes die Ärmel anhand der Passzeichen an den Armausschnitt stecken und zusammen nähen. Auch davon habe ich leider kein Foto gemacht.

        Seitennähte schließen

Jetzt habt ihr es fast geschafft. Ihr müsst nur noch die Arm- und Seitennähte in einem Rutsch schließen. Darauf achten, dass die beiden Seiten des Ärmels genau an der gleichen Stelle auf einander treffen und ggf. mit Stecknadeln stecken. 




Bei sehr flutschigem Jersey steppe ich diese Stelle mit ein paar Stichen fest bevor ich die gesamte Naht schließe.

         Ärmelsaum und unteren Saum absteppen

Jetzt ist das Shirt fast fertig. Nach einer Anprobe müsst ihr jetzt noch die Ärmel und den unteren Saum absteppen.

Zum Absteppen einen dehnbaren Stich, Zick-Zack Stich, Overlock-Stich oder eine Zwillingsnadel verwenden. Auch beim Absteppen darauf achten, den Stoff auf keinen Fall zu dehnen. Störrischer Stoff kann mit Sprühstärke bezwungen werden. Alternativ kann man auch abreissbares Stickvlies unterlegen, damit die Maschine den Stoff besser transportiert.

    Schnittanpassung

Hier seht ihr meine Schnittänderung für das nächste Shirt: 


Ich habe die Schulterpartie um 1 cm verbreitert und den Ausschnitt etwas „abgeflacht“.
Und auf der Rückseite habe ich ebenfalls 1 cm hinzu gegeben. 



Das Anpassen der Ärmel ist z.B. hier nachzulesen: http://www.farbenmix.de/de/aermelaenderungen.html. Den Schritt konnte ich mir zum Glück sparen :-).  Viel Spass beim Nachnähen.